Der Microsoft-Gründer einmal anders: als Botschafter für eine zukunftsorientierte Klimapolitik und für die globale Energiewende. Sympathisch, kompetent – auch überzeugend?
Bill Gates wurde häufig als schlechter Presenter kritisiert, seine Präsentationen gerne als Negativbeispiele benutzt. Hier spricht er bei TED.com einmal nicht über Microsoft und seinen Job, sondern über ein Thema, das von einer weltumspannenden Relevanz ist – über die Notwendigkeit der Energiewende.
Gates wirkt sympathisch, durchaus anfassbar und kompetent. Er legt Schritt für Schritt die Notwendigkeit dar, dem durch Menschen erzeugten Klimawandel durch eine absolute CO2-Reduktion zu begegnen. Und er spricht über die Optionen, die die Menschheit dafür hat – insbesondere in den Industrieländern. Ein ernstes Thema mit sehr komplexen Fragestellungen.
Gates versucht hier, seinem Publikum diese Komplexität nahezubringen. Er benutzt dafür eine konventionelle Präsentation ohne aufgesetzte Effekte. Der Vortrag erinnert an eine gut aufbereitete Vorlesung, was durch den freundlich dozierenden Stil Gates’ verstärkt wird. Bei einem Thema wie diesem ist dies sicher legitim. Man muss den Zuhörern die Bereitschaft zur intellektuellen Mitarbeit abfordern, weil sie nur als ernsthafte Gesprächspartner aktiv an der Diskussion teilnehmen am notwendigen Veränderungsprozess mitwirken können. Zudem würde die Seriosität der Zielsetzung durch einen oberflächlichen Vortrag konterkariert.
Sicher wird man an dieser Präsentation durchaus Verbesserungspotential entdecken. Sein primäres Ziel aber erreicht Bill Gates überzeugend: unter Ausnutzung seiner Bekanntheit das Publikum an ein schwieriges Thema heranzuführen und Denkanstöße zu geben.
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