Bei Pecha Kucha handelt es sich um eine relativ junge Präsentationsform, die erstmals im Jahr 2003 von den Architekten Mark Dytham und Astrid Klein in Japan verwendet wurde. Der japanische Begriff Pecha Kucha bedeutet auf Deutsch so viel wie “wildes Geplapper”, was aber in der Realität den häufig anspruchsvollen PK-Präsentationen nicht gerecht wird. Der Grundgedanke des Pecha Kucha beruht auf einer kurzweiligen und dennoch informativen Wissensvermittlung per Powerpoint-Präsentation.
Dem Referenten stehen für seinen Vortrag genau 20 Powerpoint-Folien zur Verfügung, die jeweils nur für 20 Sekunden lang präsentiert werden dürfen. Insgesamt überschreitet also keine Präsentation des Formats 20×20 eine Gesamtzeit von 6 Minuten und 40 Sekunden. Die Vorgabe erfordert vom Redner einen knappen und präzisen Stil, der sich auf das Wesentliche konzentriert. Aber auch den Zuschauern wird höchste Aufmerksamkeit abverlangt, denn das Format schließt Rückfragen und das erneute Aufrufen vorheriger Folien aus.
Pecha Kucha hat im Verlauf der letzten Jahre weltweite Anerkennung erfahren. Dieses Eventformat Kucha-Form erfreute sich vor allem in Künstlerkreisen großer Beliebtheit. Zu den bekanntesten Pecha Kucha-Präsentatoren zählen unter anderem die Architekten Jun Aoki, Rem Koolhaas und Toyo Ito und die Designer Tom Dixon, Thomas Heatherwick und Ron Arad. Inzwischen ist Pecha Kucha aber auch auf internationaler Management-Ebene und in akademischen Kreisen eine anerkannte Vortragsform. Federführend bei der Weiterentwicklung des PK ist die Pecha Kucha Foundation.
Der Siegeszug, den die Präsentationstechnik von Tokio aus in die ganze Welt antrat, ist in erster Linie den so genannten “Pecha Kucha Nights” zu verdanken, die inzwischen in über 300 Städten der Welt abgehalten werden. In Tokio, der Geburtsstadt des Pecha Kucha, findet jeden Monat eine “Pecha Kucha Night” statt. Sobald eine Stadt mindestens vier Events pro Jahr abhält, qualifiziert sie sich als aktive Pecha Kucha-Stadt. Die erste “Pecha Kucha Night” auf deutschem Boden fand im Jahr 2006 in Berlin statt und wurde von dem niederländischen Aktionskünstler Iepe Rubingh organisiert, der sich zuvor bereits als Erfinder des Schachboxens einen Namen gemacht hatte. Die Veranstaltung in Berlin war gleichzeitig eine der ersten “Pecha Kucha Nights” außerhalb Japans.
Im Rahmen der “Pecha Kucha Nights” werden an einem Abend üblicherweise acht bis 14 Präsentationen im Stil 20×20 abgehalten. Hierbei gibt es keine inhaltlichen Vorgaben, so dass die Themen vom letzten Familienurlaub bis zum medizinischen Fachvortrag reichen können. Die “Pecha Kucha Nights” kennen auch keine Altersbeschränkungen. Die bisher jüngste Rednerin soll ein fünf Jahre altes Mädchen gewesen sein, das seine Kunstwerke im typischen 20×20-Stil präsentierte. Die Auswahl der Locations reicht von so unterschiedlichen Orten wie Universitäten, Kirchen und Schulen über Studios, Bars und Clubs bis hin zu Stränden und Schwimmbädern.
Eine beispielhafte Präsentation zu einem “uralten” Thema finden Sie hier: Statistics »